Festina F20503/4 – großes Vorbild, kleine Sensation

Festina F20503/4

Welches Vorbild ich meine? Ok, ich mache kein weiteres Geheimnis daraus – die Festina F20503/4 bietet etwas vom Look der Rolex Submariner. Die Uhren sind aber letztlich doch sehr verschieden, wie ihr gleich lesen und sehen könnt.


Inhaltsverzeichnis


Einleitung

Auf der Suche nach einem dezenten Diver stolperte ich mal hier, mal dort hin und landete so irgendwann auf der Seite von Festina. Moment mal, Festina, gab es da nicht mal dieses Fahrerteam, Tour de France, Doping? Ja, so ist es, lange ist’s her, damals, 1998, nachzulesen unter der „Festina-Affäre“. Ansonsten handelt es sich bei der Festina Group um ein in Spanien ansässiges Unternehmen, das seinen Ursprung im Jahre 1902 in der Schweiz findet. Mit ca. 2.000 Mitarbeitern weltweit und etwa 5 Millionen verkauften Uhren im Jahr ist Festina sicher kein kleiner Fisch.

In der sogenannten „Boyfriend-Kollektion“ fand ich dann dieses kleine Schmuckstück, das mich auf dem Papier zwar überzeugte, in der Realität aber nachhaltig beeindruckte. Die Boyfriend-Kollektion steht für Uhren aus dem männlichen Milieu, die so angepasst wurden, dass sie teils lediglich aufgrund kleinerer Gehäusegrößen auch für Frauen besser tragbar sind oder zusätzlich auch feminine Attribute erhalten haben.

Die hier vorgestellte Festina F20503/4 ist eine Uhr der ersteren Gruppe, d.h. hier finden sich keine Strass-Steinchen o.ä., sondern die Uhr kommt absolut unaufgeregt daher. Für meine Begriffe sehr gut für Männer tragbar, gerade bei kleineren Handgelenken, wenn die „echten“ ≥40 mm Männeruhren einfach lächerlich aussehen. Aber der Reihe nach. Beginnen wir mit den Eckdaten, bevor es in die Details geht.


Eckdaten

Grunddaten
HerstellerFestina
ModellF20503/4
KollektionBoyfriend Collection
PreisUVP: 129 Euro
Masse84 Gramm, mit gekürztem Edelstahlband
Gehäuse
MaterialEdelstahl
Höhe11,2 mm
Durchmesser33,6 bis 34,5 mm durch Riffelung der Lünette
lug to lug41,9 mm
Bandansatz17,0 mm
KronentypPull-Push-Krone mit Kronenschutz
Kronen-Maße5,9 mm * 2,1 mm
Lünetteeinseitig drehbar, 60 Klicks
GehäusebodenSchraubdeckel aus Edelstahl
Ziffernblatt
Farbeschwarz, leichter sunray-Glanz
GlasMineralglas
Anzahl der Zeiger3
Leuchtzeiger/Leuchtindizesja/ja
Durchmesser der Stundenindizes23,3 mm
Durchmesser des Ziffernblatts26,0 mm
Armband
MaterialEdelstahl
Breite17,0 mm zu 14,8 mm
VerschlusstypFaltschließe mit Sicherungsbügel
Uhrwerk
TypQuarz
KaliberMiyota GI13
HerstellerlandJapan
BatterieSR621SW
Funktionen
UhrzeitStunden, Minuten und Sekunden
Kalenderja (date)
Wasserdichtigkeit10 bar

Gehäuse und Aufbau

Die Festina F20503/4 ist eine dieser Uhren, die man nicht nur gerne trägt, sondern auch gerne in die Hand nimmt. Sie macht einen wertigen Eindruck und bleibt mit ihren 84 Gramm doch ein Leichtgewicht.

Das Gehäuse wirkt dabei besonders stabil. Das liegt zum einen am eher kantigen, massiven Design und zum anderen an dem dazu passenden Verhältnis aus lug to lug-Abstand und Höhe. Sie ist also für ein l2l von gerade mal 41,9 mm mit einer Höhe 11,2 mm wohl proportioniert. Nicht super flach, keinesfalls störend hoch, eben kompakt. Die eher große Krone mit rund 6 mm im Durchmesser und der markante Kronenschutz unterstreichen die sportliche Note der Uhr.

Festina F20503/4

Während die Gehäuseseiten in Hochglanz strahlen, sind die kantigen Hörner matt gebürstet. Auch in Verbindung mit dem nur mittig polierten Armband wirkt das Gehäuse so etwas rauher, vielleicht „toolischer“, wenn man so will.

Festina F20503/4

Man könnte meinen, dass der Durchmesser von „nur“ 34,5 mm an den breitesten Stellen, d.h. wenn man die Außenmaße der Riffelung berücksichtigt, etwas zu gering für eine Submariner-Hommage ausfällt. Im Gesamteindruck ist der Durchmesser aber absolut stimmig und für die Zielgruppe der kleinen Handgelenke genau richtig. Wenn man noch bedenkt, dass die Rolex Submariner in ihren ersten Jahren von 1954 bis 1958 einen Durchmesser von 36 mm aufwies, ist man mit der Festina doch erstaunlich nahe an den Retro-Maßen des großen Vorbilds. Ja sogar näher als die aktuelle Rolex Submariner selbst, die mittlerweile auf 41 mm gewachsen ist.

Die Lünette ist klassisch gehalten und weist auf 12 Uhr in der Dreiecksmarkierung einen Leuchtpunkt auf. Sie ist einseitig gegen den Uhrzeigersinn drehbar und verfügt über 60 Klicks. Typisch ist auch die Minutenmarkierung des ersten Viertelkreises. Das Drehen der Lünette funktioniert anständig, löst aber keine Jubelsprünge aus. Es ist zwar kaum Spiel vorhanden, dafür ist der Sound so lala. Irgendwie muss der Preis ja zustande kommen. So erklärt sich auch das Mineralglas – es erfüllt seinen Zweck und trägt auf dem Datum die Rolex-inspirierte Cyclops-Linse, passgenau angebracht.

Ein kleines Highlight ist auch der Schraubdeckelboden mit eingraviertem Firmenlogo. Den Gehäuseboden sieht man zwar in den seltensten Fällen und doch trägt er ein Stück weit zur Eleganz der ganzen Uhr bei.


Zum Ziffernblatt

Das Ziffernblatt zeigt sogar etwas Blingbling. Die strichförmigen Stundenindizes sind erhöht, mit Leuchtmasse in weiss ausgefüllt und silbrig eingefasst. Dabei findet sich an der 12-Uhr-Position ein umgekehrtes Trapez, das dennoch stark an das Dreieck der Submariner erinnert. Auch das Datum ist in silber umrandet. Das Ziffernblatt an sich ist in schwarz gehalten und zeigt im Sonnenlicht einen angenehmen sunray-Effekt.

Festina F20503/4

Alle drei Zeiger sind in silber gehalten, glänzen und haben Leuchtmarkierungen. Die Sekundenindizes werden nicht perfekt getroffen, was mich in diesem Preissegment nicht stört. Die Leuchtkraft ist ordentlich, verglichen mit meiner persönlichen Referenz, einer Seiko 5 SNK393K1, vergebe ich hier 7/10 Leuchtpunkte.

Festina F20503/4 lume


Ein solides Armband

Das dreireihige Edelstahl-Armband ist im Oyster-Stil gehalten, wobei die seitlichen Kanten und die Mittelglieder glänzend poliert sind. Das Band lässt sich relativ einfach durch Herausdrücken der Metallstifte kürzen. Die Einzelelemente sind nicht wie häufig selbst bei günstigen Seikos gefaltet, sondern wirken massiv. Schätzungsweise dürften aber dennoch Hohlräume enthalten sein, weil das Gewicht meinem Eindruck nach etwas zu leicht für massiven Edelstahl ist.

Die Breite am Gehäuseansatz beträgt 17,0 mm und an der Schließe 14,8 mm. Es könnte für meinen Geschmack einen Hauch breiter sein, das tut der Uhr insgesamt aber keinen Abbruch. Die Schließe an sich ist solide, der Sicherheitsbügel trägt das Festina-F und es sind 4 Mikroeinstellungen möglich.

Festina F20503/4


Innere Werte

Der kleine Diver wird von einem Quarzwerk angetrieben, genauer gesagt von einem Miyota GI13 japanischer Herkunft. Die Genauigkeit ist quarztypisch sehr gut. Nach einem halben Jahr musste ich nur einmal nachstellen – von Sommer- auf Winterzeit.

Der Hersteller gibt eine Wasserdichtigkeit bis 10 bar an. Damit dürfte die Uhr für die meisten Aktivitäten inklusive schwimmen gut gerüstet sein. Ich persönlich teste diese Angaben für gewöhnlich aber nicht aus, freue mich aber immer über hohe Dichtigkeitswerte beim Händewaschen.


Fazit

Diese Uhr ist ein kleiner Schatz. Das große Vorbild ist nicht zu leugnen und doch geht die Festina F20503/4 ihren eigenen Weg. Kein Protz, aber auch nicht langweilig, kompakt in der Größe, sportlich und elegant trägt sie sich am Arm. Ich trage sie besonders gerne zu dunklen Hemden mit Jeans kombiniert.

Nach ein paar Versuchen mit Nato-Bändern kam ich immer recht schnell auf das originale Edelstahlband zurück, das einfach sehr vielseitig ist und die kantigen Hörner der Uhr am besten zur Geltung bringt. Danke, Festina!


Hier könnt ihr die Festina F20503/4 erwerben:

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